Phytotherapie
Mutterkraut (Tanacetum Parthenium)
„Wenn nichts mehr hilft, dann Mutterkraut“
soll Dr.E.S. Johnson, Leiter der Migräneklinik in London ausgesagt haben. Bei 72 Prozent der untersuchten Patienten
verminderte Mutterkraut eindeutig die Migräneattacken.
Doch der Name Mutterkraut deutet auch auf das traditionelle Frauenheilmittel hin zur
Prophylaxe und Behandlung von krampfartigen Menstruationsbeschwerden.
Eine Tinktur aus Mutterkraut ist einfach hergestellt:
Eine Handvoll frische klein gezupfte Blüten und Blätter füllst du locker in ein sauberes verschliessbares Glas.
Anschliessend füllst du es mit ca 40% BioAlkohol und stellst es vier Wochen an einen warmen Platz.
Das Glas sollte täglich geschüttelt werden.
Danach siebst du die Tinktur durch ein feines Sieb ab und füllst sie in dunkle Tropfflaschen ab.
Zur Kopfschmerzprophylaxe nimmst du drei Mal täglich 15 bis 20 Tropfen
der Mutterkrauttinktur zusammen mit etwas Wasser über mehrere Wochen ein.
(Kein Heilmittel für Korbblütlerallergiker!)
Du findest auf der Webseite mutterkraut.info interessante neue Studienansätze über den Inhaltsstoff Parthenolid.
Knospenkraft in der Gemmotherapie
Die Knospe der Schwarzerle (Alnus glutinosa)
Allgemeines
Die Knospe
Eine Knospe (lat. Gemma= Auge)ist der jugendliche Zustand eines Sprosses und enthält in seinem Innern, im winzigen Massstab vorgebildet und auf kunstvollste Weise zusammengerollt, Blätter und Blüten der jeweiligen Pflanze.
Die Gemmomazerate werden aus dem «Lebendigsten» der Pflanze, nämlich ausschliesslich aus Embryonalgeweben (Meristem) der frischen Pflanzenknospen samt den Vegetationspunkten, aus Triebspitzen, jungen Schösslingen und wachsenden Wurzelfasern, hergestellt.
Dies sind Gewebe, welche sich in der Zellteilung befinden. Sie sind also reich an pflanzlichen Wachstumsfaktoren, den Auxinen und Gibberellinen.
Entstehung der Therapie
Die ersten flüchtigen Aufzeichnungen über die Verwendung von Baumsprossen stammen aus dem frühen Mittelalter.
Die ayurvedische Medizin benützt Sprossen schon seit Jahrhunderten. Historische Rezepte, die Sprossen oder anderes embryonales Gewebe beinhalten, fehlen jedoch.
In den 50er-Jahren wurden durch den Schweizer Arzt Dr. Paul Niehans erstmals Frischzellen tierischen Ursprungs in die Krankheitsbehandlung und -vorbeugung eingeführt.
In den 60er-Jahren begann Dr. Pol Henry * 1918 , auf den Ergebnissen von Niehans aufbauend, diese Methode auf pflanzliches embryonales Gewebe zu erweitern. Aber auch von Prof. Mallein vom Lehr- und Forschungsinstitut Lyon sind bemerkenswerte Untersuchungen zu den Knospenwirkungen vorhanden.
Dr. Henry Pol‘s Überlegungen, die zur Therapieform führten, waren: „Kann man Krankheit objektivieren?“
„Wie reagiert der Körper auf eine Bedrohung?“
„Wie wird die Information weitergeleitet?“
Alle erforderlichen Reaktionen auf eine Bedrohung sind genetisch gespeichert. Die genetische Information ist im Zellkern abgelegt und bei Bedarf abrufbar.
Pol erkannte, dass die fundamentale Sprache von allen Zellen bei Pflanzen, Säugetieren und Menschen eine „Proteinsprache“ ist.
Grundlagen zur Wirkungsweise der Gemmotherapie
Bäume
Henry Pol nahm die Soziologie der Pflanzen als Therapieschema.
Er verglich die Entstehung und Entwicklung des Waldes mit der Entwicklung der Krank- heit.
Dabei spielen die Bäume eine grosse Rolle. Der Baum stellt die höchste Entwicklungs- stufe der Pflanze dar. Für Pol ist der Baum der Höhepunkt der pflanzlichen Evolution. Ein Baum ist ewig jung und treibt jedes Jahr mit frischem embryonalen Gewebe aus. So ist der Baum das ideale Therapeutikum. So kann der Olivenbaum selbst mit tausend Jahren sich wieder aufs Neue verjüngen.
Sträucher
Bestimmte Bäume sind dank Boden und Mikroklima von bestimmten Pflanzen umgeben. So unterstützen die Sträucher eines Biotops den darin vorkommenden Leitbaum.
Kräuter
Auch die Kräuter der Gemmotherapie kommen in einem bestimmten Biotop vor.
Da sie sich jedes Jahr erneuern reicht ein Auszug in pflanzlicher Form (Tee oder Tinktur) Henry Pol bevorzugte die Lippenblütler, die er als „Ausscheidungsmittel“ neben den Gemmomazeraten einsetzte.
Biotope
Für die Gemmotherapie nach H.Pol ist es bedeutend nur Pflanzenkombinationen aus dem gleichen Biotop zu verwenden,
da man davon ausgeht, dass das Zusammenleben von verschiedenen Bäumen, Sträuchern und Kräutern kein Zufall ist.
Zwischen den Pflanzen haben sich im Laufe der Evolution und in Abhängigkeit von Klima und Bodenbeschaffenheit Synergien entwickelt.
Es gibt Biotopen überschreitende Pflanzen, die mehr als nur in einem Biotop vorkommen.
Die Erle und die Birke gehören zum sogenannten Alnus-Betulus Biotop
Kapuzinerkresse
Der Herbst mit seinen frischen Morgestunden lässt erahnen, dass mit der kühleren Jahreszeit auch die Erkältungsbeschwerden wieder zunehmen werden.
Wie gut, dass ich einen grossen Vorrat an Kapuzinerkresse-Tinktur abgefüllt habe.
So bin ich und meine Wagenplatz-Mitbewohner gewappnet.
Tropaeolum majus
Der Namensursprung Tropaeum ist lateinisch und meint einen gestutzten, mit Waffen behängten Baum, ein Siegeszeichen.
Tropaeolum ist die Verkleinerungsform
Volkstümlich
wird die Kapuzinerkresse auch Kapuzinerli, Liebesblume, Kapernblume, Salatblume oder etwa Grossindische Kresse genannt.
Franz.: Capucine grande, Cresson d'Inde engl.: Large Indian Cress
Botanische Merkmale
An fleischigem Stängel wachsen schildförmige, langgestielte kreisrunde Blätter.
Eigentlich gleicht das Blatt mehr einem Seerosenblatt, also dem Blatt einer Wasserpflanze. Die leuchtendrote, orange oder auch gelbe Blüte besteht aus einem fünfblättrigen Kelch mit einem langen spornartigen Kelchgrund – der Kapuze.
Die Früchte sind rundlich, nierenförmig.
Bevor der Frost kommt, nehmen wir die frischen Blätter und Blüten als schöne Salatgarnitur.
Getrocknet fehlen dem Kraut die wirksamen Senföle; also macht ein Tee nicht viel Sinn.
Doch die Tinktur (Kraut ausgezogen in Alkohol) 2-3 mal täglich 15 Tropfen wirkt desinfizierend, entzündungswidrig und als pflanzliches Antibiotikum ausgezeichnet bei Erkältungskrankheiten, Beschwerden bei Blasenentzündungen und ist ein ausgezeichnetes Immunstimulans.
Passionsblume
Mein Himmel hängt nicht voller Geigen- dafür voller Passionsblumen- und Früchte.
Passionsblume. Fleurs de la passion (Passiflora incarnata; Passiflora edulis)
Es gibt weltweit Hunderte von verschiedenen Passionsblumen. Die Sorte, die ich im Garten habe gehört zu den Passiflora edulis. Edulis bedeutet essbar.
Die in der Literatur beschriebenen Heilwirkungen beziehen sich vor allem auf die Passiflora incarnata- eine enge Verwandte der edulis.
Die Blüte der Passiflora besticht durch ihre Harmonie. Von ihrer Mandala-Form geht eine zentrierende Ruhe aus und dies kann auch die verarbeitete Pflanze wunderbar vermitteln. Der Tee (Passiflora herba) oder die Tinktur (Passiflora tinctura) beruhigt die erregte Mitte und bringt Herzensuhe.
Die volksmedizinische Anwendung geht auf die Erfahrungen in Brasilien und Argentinien zurück, wo die Medizinmänner das Passionsblumenkraut als Herz- und Beruhigungsmittel, aber auch zur Behandlung von Epilepsie und Asthma einsetzen.
Schon die Majas und Azteken hatten Passiflora als beruhigende, entkrampfende und darin auch nervenkräftigende Pflanze genutzt. In Europa ist sie dann vor allem gegen Schlaflosigkeit und erschöpfungsbedingte Nervosität eingesetzt worden, insbesondere auch im Kindesalter.
Passiflora unterstützt auch als Begleitmittel den Drogenentzug.
Propriétés médicinales de la passiflore
Utilisation interne
Amélioration du sommeil ; réduction de la tension nerveuse, de l'anxiété, de l'irritabilité ; antispasmodique ; traitement des palpitations ou de l'hypertension liées à l'émotivité ; antidouleurs ; traitement de l'asthme ; sevrage.
Infusion : Laisser infuser 2,5 g de parties aériennes séchées dans 1 l d'eau bouillante. Filtrer. Boire 1 tasse, une à quatre fois par jour
Teinture mère: 10-20 gouttes dans un peu d’eau. CERES 1-3 fois 1-5 gtt.
Moringa
Der Moringa baum (Moringa oleifera) stammt ursprünglich aus dem indischen Himalaya-Gebiet und wächst überall im Busch meiner Wahlgemeinde Abéné und auch in meinem Garten.
Moringa ist eine der nährstoffreichsten Pflanzen
Die Blätter aus Wildsammlung enthalten über 90 wichtige Nährstoffe in hoher Konzentration.
Moringablätter enthalten:
7 x so viel Vitamin C wie Orangen
7 x so viel Vitamin B1 und B2 wie Hefe
4.5 x so viel Vitamin E wie in Weizenkeimlingen
4.5 x so viel Folsäure wie Rinderleber
4x so viel Vitamin A wie Karotten
25 x soviel Eisen wie Spinat
17 x soviel Kalzium wie Milch
15 x soviel Kalium wie Bananen
6 x so viel Polyphenole wie Rotwein
2 x so viel Protein wie Soja
26 antientzündliche Substanzen
46 Antioxidantien
Hohe Anteile an Omega- 3,-6, 9-Fettsäuren davon das optimale Verhältnis von 6 x mehr Omega-3- als Omega-6-
den höchsten Gehalt an Chlorophyll
das wichtigste aber
Moringa enthält 18 von 20 bekannte Aminosäuren (darunter alle essentiellen Aminosäuren)
Seite 1 von 2