Was sich Pflanzen von uns Menschen wünschen
Als ich vor fünfundzwanzig Jahren mit der Naturheilkunde- Ausbildung begann, war ich hoch erfreut bei einer Freundin im Garten die Blüten des drüsigen Springkrautes- eine Bachblüte (Impatiens)- zu entdecken.
Auch meine Freundin war begeistert von der schönen ausdrucksstarken Pflanze und zeigte sie mir enthusiastisch. Es blieb nicht bei der einzelnen Pflanze - schon im darauffolgenden Jahr war der Garten voll davon.


Nur wenige Zeit später entdeckte ich entlang einem Kanal zwischen Olten und Aarau unzählige dieser Impatiens. Sie säumten einige Kilometer auf der einen Seite das Gewässer und genau gegenüber wuchsen die üppig blühenden Kanadischen Goldruten.
Die Kanadische Goldrute erhielt ihren Namen, weil sie Mitte des 17. Jh. aus Kanada mitgebracht wurde. Die Indianer nennen sie die Sonnenmedizin. Und nachdem sie so manchen Garten verzierte, hatte sie mit ihrer vitalen Kraft  den Alten Kontinent  erobert und sich auf Ruderalflächen wie Bahndämmen und Uferböschungen breit gemacht.
Die einheimische Goldrute ist in eine  beliebte Teepflanze und auch die eingewanderten Arten werden  zur Unterstützung bei Blasenentzündungen und Nierenbeschwerden eingesetzt - eine kanadische Sorte enthält neben reichlich Flavonoiden auch limonenduftende ätherische Öle.
Die Nieren naturheilkundlich gesehen die Partnerschaftsorgane - tragen Themen wie Beziehung und Angst aus.
Wenn sie also öfters an einer gereizten Blase leiden fragen sie sich, wo Angst oder Unwohlsein im Team oder einer Beziehung eine Rolle spielen.
Die Goldrute wird sie im Lösen dieser Problematik unterstützen....
Trinken Sie also besser ihren Tee- anstatt zu versuchen diese Heilpflanze auszurotten.         

                     

Die  zwei grossartig blühenden Pflanzen kamen meiner Meinung nach genau zur rechten Zeit - unsere Gesellschaft leidet an Ungeduld - wir hetzen und rennen der Zeit nach und trotzdem bleibt uns nichts davon - und wir leiden an unseren  Beziehungsproblemen und haben zunehmend Angst.
Heute werden genau diese zwei nicht einheimischen Pflanzen als sogenannte invasive Neophyten „beschimpft“.
So schreibt der Botanische Garten Bern im Rahmen seiner Ausstellung: „Den Kampf gegen die Goldrute haben wir so gut wie verloren.“