Hydrolate-Pflanzenwasser-Reindestillate

Hydrolate sind ein wesentlicher Bestandteil der Aromatherapie und -kultur.

Normalerweise sind Hydrolate Nebenprodukte der Wasserdampfdestillation von Pflanzen, Blüten und  Pflanzenteilen.                                                                       Sie werden auch als Pflanzenwässer bezeichnet:  Sie entstehen bei der Abkühlung des Destillationsdampfes als Kondensat und enthalten neben den wasserlöslichen Pflanzeninhaltsstoffen auch noch Spuren ätherischer Öle.
Meine Destillate sind Hauptprodukte, da keine ätherischen Öle abgezogen werden und nach der Wasserdampfdestillation im Wasser verbleiben. In diesem Sinne darf ich sie auch als Reindestillate bezeichnen.
Die Pflanzen habe ich entweder auf einem Bio-Anbauhof oder wildwachsend  an einem schadstoffarmen Standort in der freien Natur geerntet.

Meine Hydrolate sind frei von Konservierungsmitteln und Alkohol und sollen kühl gelagert werden.

Verwendung von Pflanzenwasser

Nebst der Anwendung in der Kosmetik (Naturseifen, Cremen) Erhaltung des Wohlbefindens, in der Pflege und der Tierpflege, kann ich Hydrolate (natürlich nur solche ohne Konservierung mit Alkohol) auch in der Küche verwenden.

Valérie Cupillard schreibt zum Beispiel über Rosmarinwasser in "Cuisiner avec les huiles essentielles et les eaux florales"  "Das Rosmarinhydrolat gibt den Duft dieser aromatischen Pflanze recht kräftig wieder. Um es in der Küche zu verwenden, kombinieren Sie es mit Wurzelgemüse, das einen ausgeprägten Geschmack hat."
Rosmarinhydrolat findet man vor allem in Rezepten für :
Suppen und Bouillon. gedämpftes oder gebratenes Gemüse, insbesondere Wurzelgemüse (Karotten, Knollensellerie...)
aber auch als Dessert in kleinen Mengen, z. B. in einem Orangensorbet

Da mir die Kosmetikverordung und das Lebensmittelgesetz verbieten, meine Reindestillate ohne Zertifizierung auf den Markt zu bringen, (eine Zertifizierung pro Produkt kostet ca.1000 CHF) möchte ich gerne meine Hydrolate "verschenken" oder mit anderen Gegenleistungen tauschen.

Wenn du also Interesse hast, melde dich bei mir.

In diesem Jahr 2022 habe ich folgendes destilliert:

Beifuss (Artemisia vulgaris)

Lorbeer (Laurus nobilis)  dieses Jahr 2022 besonders kräftig und aromatisch

Mädesüss (Filipendula ulmaria)

Minze Grüne (Mentha viridis)

Ringelblume (Calendula officinalis)

Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

Salbei (Salvia officinalis)

Wilde Möhre (Daucus carota)

Zitronen-Eisenkraut (Aloysia citriodora) getrocknet

 

 

 

Destillation mit der Easy Moonshine

Seit Juli bin ich stolze Besitzerin einer Easy Moonshin Destille.

Das Besondere, Neue daran ist der Liebig Kühler, betrieben durch eine Aquariumpumpe- das intensive von Hand kühlen entfällt.

Mit ihr habe ich nun schon einige Pflanzen destilliert und anstelle von 3-5dl pro Mal so 20 dl an Pflanzenwasser sprich Reindestillaten (Hydrolaten) gewonnen.

Die Einweihung der Easy Moonshine durfte Mädesüss (Spirea ulmaria) vollziehen.

    

                  

Inzwischen sind die Blütenköpfe und Samenstände der Wilden Möhre (Daucus carota), die Blüten der Ringelblume (Calendula officinalis), Grüne Minze (Mentha spicata), 

Beifusskraut (Artemisia vulgaris)und zuletzt Lorbeerblätter aus dem Piemont dazugekommen.

Ein wundervoller Schatz an Reindestillaten füllt mein Atelier.

   

 

 

 

Mutterkraut (Tanacetum Parthenium)

 

„Wenn nichts mehr hilft, dann Mutterkraut“

 



soll Dr.E.S. Johnson, Leiter der Migräneklinik  in London ausgesagt haben. Bei 72 Prozent der untersuchten Patienten

verminderte Mutterkraut eindeutig die Migräneattacken.


Doch der Name Mutterkraut deutet auch auf das traditionelle Frauenheilmittel hin zur

Prophylaxe und Behandlung von  krampfartigen Menstruationsbeschwerden.

 



Eine Tinktur aus Mutterkraut ist einfach hergestellt:
Eine Handvoll frische klein gezupfte Blüten und Blätter füllst du locker in ein sauberes verschliessbares Glas.
Anschliessend füllst du es mit ca 40% BioAlkohol und stellst es vier Wochen an einen warmen Platz.

Das Glas sollte täglich geschüttelt werden.

Danach siebst du die Tinktur durch ein feines Sieb ab und füllst sie in dunkle Tropfflaschen ab.

 



Zur Kopfschmerzprophylaxe nimmst du drei Mal täglich 15 bis 20 Tropfen

der Mutterkrauttinktur zusammen mit etwas Wasser über mehrere Wochen ein.
(Kein Heilmittel für Korbblütlerallergiker!)

Du findest auf der Webseite mutterkraut.info  interessante neue Studienansätze über den Inhaltsstoff Parthenolid.

 

 

 

 

Kurse 2022

Liebe Leser*innen

ja- es hat gedauert. Fast fünf Jahre sind seit meinen letzten Beiträgen vergangen.
Schuld daran sind die miesen Internetverbindungen im Senegal.
Doch seit Juli 2021 bin ich zurück in der Schweiz.
Ich wohne nach wie vor in meinem Bauwagen und bereite hier einige Kräuterkurse vor.
Ich kann euch nicht versprechen, dass ich nunregelmässiger schreibe, doch ich versuchs.
Leider ist Joomla auf meinem Mac so ziemlich veraltet und die Seiten machen sich immer wieder selbständig. oder die Bilder verschieben sich oder verschwinden ganz.
Nun- ich versuchs trotzdem.

Seit November engagiere ich mich im Sentitreff Luzern, einem Quartiertreffpunkt an der Baselstrasse in Luzern, wo sich über 70 Nationen begegnen.https://www.sentitreff.ch/de/

 

auch in Grosswangen bin ich mit meinen neuen Kursen unterwegs- bei Querbeetgrosswangen einer Landwirtschaftskooperative. https://www.querbeetgrosswangen.com/

Kräuterkurse    Querbeet 2022

April     14.    Donnerstag       14h-18h    Frühlingskraft-Kräuter
                    „die grünen Neune sammeln“ (Gründonnerstag )  anschliessend zubereiten
Mai     14.    Samstag             14h-18h    Pflanzenverarbeitung
                   Tee/ Ölauszug/ Tinktur

Juni   23.    Donnerstag         14h-18h    Kräuter der Sommersonnenwende-  Johanniskraut   

Aug.    20    Samstag            14h-18h    Rund um die Ringelblume / Balsam herstellen


Sept.     17.    Samstag          14h-18h    Seife rühren

 

Knospenkraft in der Gemmotherapie

Die Knospe  der Schwarzerle (Alnus glutinosa)

 

Allgemeines

Die Knospe

Eine Knospe (lat. Gemma= Auge)ist der jugendliche Zustand eines Sprosses und enthält in seinem Innern, im winzigen Massstab vorgebildet und auf kunstvollste Weise zusammengerollt, Blätter und Blüten der jeweiligen Pflanze.

Die Gemmomazerate werden aus dem «Lebendigsten» der Pflanze, nämlich ausschliesslich aus Embryonalgeweben (Meristem) der frischen Pflanzenknospen samt den Vegetationspunkten, aus Triebspitzen, jungen Schösslingen und wachsenden Wurzelfasern, hergestellt.

Dies sind Gewebe, welche sich in der Zellteilung befinden. Sie sind also reich an pflanzlichen Wachstumsfaktoren, den Auxinen und Gibberellinen.

Entstehung der Therapie

Die ersten flüchtigen Aufzeichnungen über die Verwendung von Baumsprossen stammen aus dem frühen Mittelalter.
Die ayurvedische Medizin benützt Sprossen schon seit Jahrhunderten. Historische Rezepte, die Sprossen oder anderes embryonales Gewebe beinhalten, fehlen jedoch.

In den 50er-Jahren wurden durch den Schweizer Arzt Dr. Paul Niehans erstmals Frischzellen tierischen Ursprungs in die Krankheitsbehandlung und -vorbeugung eingeführt.
In den 60er-Jahren begann
Dr. Pol Henry * 1918 , auf den Ergebnissen von Niehans aufbauend, diese Methode auf pflanzliches embryonales Gewebe zu erweitern. Aber auch von Prof. Mallein vom Lehr- und Forschungsinstitut Lyon sind bemerkenswerte Untersuchungen zu den Knospenwirkungen vorhanden.

Dr. Henry Pol‘s Überlegungen, die zur Therapieform führten, waren: „Kann man Krankheit objektivieren?“
„Wie reagiert der Körper auf eine Bedrohung?
„Wie wird die Information weitergeleitet?“

 

Alle erforderlichen Reaktionen auf eine Bedrohung sind genetisch gespeichert. Die genetische Information ist im Zellkern abgelegt und bei Bedarf abrufbar.
Pol erkannte, dass die fundamentale Sprache von allen Zellen bei Pflanzen, Säugetieren und Menschen eine
„Proteinsprache“ ist.

 

 

Grundlagen zur Wirkungsweise der Gemmotherapie

Bäume

Henry Pol nahm die Soziologie der Pflanzen als Therapieschema.
Er verglich die Entstehung und Entwicklung des Waldes mit der Entwicklung der Krank- heit.
Dabei spielen die Bäume eine grosse Rolle. Der Baum stellt die höchste Entwicklungs- stufe der Pflanze dar. Für Pol ist der Baum der Höhepunkt der pflanzlichen Evolution. Ein Baum ist ewig jung und treibt jedes Jahr mit frischem embryonalen Gewebe aus. So ist
der Baum das ideale Therapeutikum. So kann der Olivenbaum selbst mit tausend Jahren sich wieder aufs Neue verjüngen.

Sträucher

Bestimmte Bäume sind dank Boden und Mikroklima von bestimmten Pflanzen umgeben. So unterstützen die Sträucher eines Biotops den darin vorkommenden Leitbaum.

Kräuter

Auch die Kräuter der Gemmotherapie kommen in einem bestimmten Biotop vor.
Da sie sich jedes Jahr erneuern reicht ein Auszug in pflanzlicher Form (Tee oder Tinktur) Henry Pol bevorzugte die Lippenblütler, die er als „Ausscheidungsmittel“ neben den Gemmomazeraten einsetzte.

Biotope
Für die Gemmotherapie nach H.Pol ist es bedeutend nur Pflanzenkombinationen aus dem gleichen Biotop zu verwenden,
da man davon ausgeht, dass das Zusammenleben von verschiedenen Bäumen, Sträuchern und Kräutern kein Zufall ist.
Zwischen den Pflanzen haben sich im Laufe der Evolution und in Abhängigkeit von Klima und Bodenbeschaffenheit Synergien entwickelt.

Es gibt Biotopen überschreitende Pflanzen, die mehr als nur in einem Biotop vorkommen.

  Die Erle und die Birke gehören zum  sogenannten Alnus-Betulus Biotop